Georg Römpp, Kant leicht gemacht, Eine Einführung in seine Philosophie, UTB Böhlau 2. verb. Aufl., 2007, ISBN: 978-3-8252-2707-4, 302 Seiten, 64 Abb., € 19,90, Leserecht: € 15,.90

Mit ihrem besonderen didaktischen Konzept eröffnet diese Einführung einen neuen Zugang zu den Denkwelten Kants. Anschaulich formuliert und durch Illustrationen aufgelockert, bietet sie vor allem Studienanfängern eine wertvolle Einstiegshilfe. Sie führt an die zentralen Passagen seines Werkes heran und erläutert diese ausführlich. Komplizierte Gedankengänge werden anhand konkreter Beispiele verdeutlicht, und im Übrigen so zerlegt, dass ihre Struktur durchschaubar wird. Auf diese Weise werden die wesentlichen Dimensionen des kantischen Denkens nachvollziehbar: das Wahre in den Erläuterungen zur theoretischen Philosophie, das Gute in der Darlegung der praktischen Philosophie und das Schöne in der Deutung der Ästhetik. Kants Philosophie wird so erläutert und durch Beispiele konkretisiert, dass seine wesentlichen Gedankengänge nachvollziehbar werden. Dem Leser bietet sich damit eine umfassende Einführung wie ein Kompendium für die weitere Lektüre.

Georg Römpp, Kants Kritik der reinen Freiheit. Eine Erörterung der ‘Metaphysik der Sitten’, Duncker & Humblot Berlin 2006, ISBN 978-3-428-11972-1, 317 Seiten, € 79,80

Inhaltsübersicht:

A. Einleitung - B. Die 'Metaphysik der Sitten' als Kritik der reinen Freiheit: Die reine Freiheit als individuelle Eleutheronomie - Das Factum der Vernunft und die Tat der Person - Die reine Freiheit und der Gegenstand der Kantischen Philosophie des Rechts - Rechts- und Tugendlehre als Kritik der reinen Freiheit - C. Die Freiheit im äusseren Gebrauch: Die Verbindlichkeit einer freien Handlung - Die Person und ihre Tat - Tatfreiheit und Maximenfreiheit - Der moralische Begriff des Rechts - Der rechtliche Mensch und sein vernünftiger Selbstzweck - Das Subjekt und sein Mein und Dein - D. Rechtsverhältnis und Rechtsgeltung: Die Person und ihr rechtlich Eigenes - Die Konstitution des Rechts in der Selbstdifferenzierung des Subjekts - Die 'private' Konstitution des Rechtsverhältnisses und die 'provisio' auf den bürgerlichen Zustand - Das Prinzip des Richters und der Beginn des Rechtsverhältnisses - Der Staat und die Demonstration der Freiheit im Rechtsverhältnis - Wider den Kontraktualismus: der Rechtszustand als Konstitutionsbedingung von Personalität - E. Die Freiheit im äusseren Selbstverhältnis: Recht und Tugend und die Notwendigkeit einer freien Handlung - 'Fortitudo moralis' und Pflichtzwecke - Tugendpflichten und die Selbsterzeugung der Freiheit in der Welt - Der Ursprung der Tugendpflichten in der Basisargumentation der Kantischen Ethik - Die Tugend und die autopoietische Konstitution des Menschen als Subjekt - F. Freiheit und Selbstverpflichtung: Die Antinomie der Pflichten gegen sich selbst und die Autonomie des Selbstverhältnisses - Die Pflichten gegen sich selbst und die Selbstauffassung als animalisches und moralisches Wesen - Selbstverpflichtung und Freiheit in der Animalität: das Problem des Suizids - Selbstverpflichtung und Freiheit in der Moralität: das Problem der Lüge - Der innere Richter und der Beginn des Selbstverhältnisses - Das Prinzip der Verpflichtetheit und die Pflichten gegen Andere - G. Die Kritik der reinen Freiheit als Denken der Differenz des Bewusstseins: Die kritizistische Aufgabe und der Gedanke der Differenz - Die Situierung des Denkens der Differenz - Die Differenz als Differenzierung des Bewusstseins - Das 'Ich denke' und das 'Meine' - Die Possessivität 'meiner' Vorstellungen - H. Rückblick: Der Status einer Kritik der reinen Freiheit: Die Architektonik des juridischen Modells der Vernunftkritik - Die Konstitution des 'mein' und die Selbstdifferenzierung des moralischen Subjekts - 'Meine Vorstellungen' im apperzeptiven Selbstverhältnis und die Konstitution von Subjektivität aus Freiheit - Die Kritik der reinen Vernunft aus der Perspektive der Kritik der reinen Freiheit - Zusammenfassung - Literatur- und Sachwortverzeichnis.

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Eine 'Metaphysik der Sitten' scheint zunächst innerhalb einer Kritik der Vernunft nur schwer ihren Ort zu finden. Kants Verweise auf eine juridische Verfassung der Vernunft orientieren sich jedoch an einer rechtlich verfassten Freiheit, in der theoretisches und praktisches Wissen als freies Verhalten eines Subjekts entstehen kann.

Kants Rechtsphilosophie und Tugendethik lassen sich aus dem Prinzip der Darstellung von Freiheit in der Welt der Erscheinungen erklären, da es darin um die wechselseitige Zuschreibung der Fähigkeit zur moralischen Willensbestimmung geht. In diesem Anerkennungsverhältnis können Subjekte sich auch ihre Vorstellungen so zuschreiben, dass in einer 'Kritik der Vernunft' die theoretische und praktische Erkenntnis auf ihre Grenzen hin untersucht werden kann. Nur das im Recht konstituierte personale Subjekt bezieht sich so auf die Welt und auf andere Personen, dass es auch sich von sich unterscheiden und auf sich beziehen kann. Deshalb kommt nur ihm die theoretische Freiheit zu, in der ihm die Welt in apriorischen Begriffen bekannt werden kann.