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Georg Römpp, Ethik des Selbstbewusstseins. Der Andere in der idealistischen Grundlegung der Philosophie: Kant, Fichte, Schelling, Hegel, Duncker & Humblot Berlin 1999, 308 Seiten, ISBN 978-3-428-09691-6, € 62,-- Inhaltsübersicht: A. Ethik und Selbstbewusstsein - B. Die ethische Freiheit des Individuums: Kants Theorie ethischer Verbindlichkeit - C. Die Geburt des Selbstbewusstseins in der ethischen Freiheit - D. Das ethische Fundament von Identität und Differenz des Selbstbewusstseins: Fichtes Explikation des Ich=Ich durch die Ethik der Freiheit - E. Das Verhältnis von Forderung und Sollen als Bedingung des Selbstbewusstseins: Schellings Theorie ethischer Interpersonalität - F. Das Selbstbewusstsein als Anerkennung des Selbst in der Anerkennung des Anderen: Hegels Entwicklung des praktischen Grundverhältnisses - G. Der Andere in der Ethik des Selbstbewusstseins - Literaturverzeichnis - Sachregister. In dem vorliegenden Buch wird auf den Anfang einer Ethik des Selb Das Bewusstsein von sich selbst enthält eine Unbestimmtheit in sich, die allein durch die ethische Beziehung zum Anderen so strukturiert zu denken ist, dass das Selbstbewusstsein weder seine interne Differenz verliert, noch in eine Beziehung extern bestimmter Relata transformiert wird. Das Ethische und das Sollen werden damit nicht als Phänomene in der Welt aufgenommen, sondern aus jener Bestimmungslosigkeit des Selbstbewusstseins entwickelt, aus der verständliche Bestimmtheiten der Welt auszuarbeiten sich die idealistische Philosophie zur genuinen Aufgabe gemacht hatte. Indem die idealistische Subjektphilosophie die Untrennbarkeit ihres tragenden Gedankens eines bewussten Selbstverhältnisses von seiner Explikation in ethischen Konzepten denkt, nimmt die Subjektivität auf der Grundlage des Selbstbewusstseins eo ipso den Status ethischer Verpflichtetheit an. In dieser ethischen Beziehung wird der Andere in einer Bestimmtheit anerkannt, die er sich nur selbst geben kann, so dass sie seine Selbstexplikation bleibt. Das Eigene des Anderen kommt deshalb im Innersten des als Selbstbewusstsein gedachten Subjekts in Gestalt der ethischen Verantwortlichkeit vor der und für die Freiheit des Anderen zur Geltung. Die idealistische Subjektphilosophie denkt das absolut Andere also bereits an ihrem Anfang in der keiner exogenen Bestimmtheit zugänglichen Selbstbestimmtheit des Selbstbewusstseins. Ein Bewusstsein des Anderen lässt sich demnach direkt im Zentrum der Philosophie des Selbstbewusstseins entdecken: als Ethik, die allein die Struktur des Selbstbewusstseins in seiner Identität und Differenz verständlich machen kann.
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